Das Bauprojekt

Die Universität St.Gallen benötigt dringend mehr Raum, um ihre Kernaufgaben in Lehre und Forschung weiterhin qualitativ hochstehend zu erfüllen. Auf dem Areal Platztor am Rand der nördlichen Altstadt der Stadt St.Gallen entsteht deshalb der zweite Campus für die Universität St.Gallen. Der neue Universitätscampus soll sich mit einem vielfältigen und zukunftsgerichteten Angebot für Lehre und Forschung in einem städtischen Umfeld auszeichnen. Der Campus Platztor bietet auf 14'000 Quadratmetern Raum für rund 3000 Studierende sowie Dozierende und Mitarbeitende.

Mit dem Neubau soll am Platztor ein betrieblich, funktional, architektonisch und städtebaulich vorzüglicher neuer Universitätscampus entstehen. Es werden nicht nur die räumlichen Engpässe behoben, sondern gleichzeitig zeitgemässe und zukunftsfähige Nutzungskonzepte für Lehre und Forschung umgesetzt.

Das Areal umfasst eine Fläche von ca. 9‘500 Quadratmeter und grenzt an die nördliche Altstadt der Stadt St.Gallen. Das Grundstück wird durch die Kantonsstrassen Unterer Graben und St.Jakob-Strasse, im Osten durch die Strasse Magniberg und hangseitig im Norden durch die Böcklinstrasse begrenzt.

Neuausschreibung geplant

Im Jahr 2021 zeichnete das Preisgericht das Projekt «Haus im Park» eines Zürcher Architekturbüros mit dem 1. Preis aus. Seit dem Architekturwettbewerb vor zwei Jahren hat sich das Projekt nicht wie gewünscht entwickelt. Das hat verschiedene Ursachen. Zwar überzeugte das Projekt im Wettbewerbsverfahren. Gleichzeitig wies es Defizite auf. Dazu gehörten zum Beispiel die Fassadengestaltung, die Geschosshöhe oder die Grundrisse. Diese Defizite hätten durch das zuständige Architekturbüro behoben werden sollen. Leider gelang diese Weiterentwicklung trotz intensivem Einsatz nicht.

Das Bau- und Umweltdepartement liess den Projektfortschritt im Juni 2023 durch das Preisgericht prüfen. Das Preisgericht stellte einstimmig fest: Das Projekt hat im Vergleich zum Wettbewerbsentwurf stark an räumlichen und gestalterischen Qualitäten verloren. Das Preisgereicht zweifelt daran, dass sich die Mängel nach zwei Jahren Arbeit noch beheben lassen. Aus diesen Gründen empfiehlt das Preisgericht, das Projekt «Haus im Park» nicht weiterzuverfolgen.

Neues Verfahren könnte Mitte 2024 starten

Das Bau- und Umweltdepartement und das Bildungsdepartement in Absprache mit der HSG folgen der Empfehlung des Preisgerichtes. Die Departemente werden bei der Regierung noch im Herbst den Widerruf des Zuschlages und eine Neuausschreibung beantragen. Stimmt die Regierung zu, wird der Kanton ein neues Verfahren ausschreiben. Dieses könnte voraussichtlich Mitte 2024 starten. Ein Baubeginn wäre 2028 möglich, die Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2031. Damit käme es zu einer Verzögerung von zwei Jahren.

Volk sagte 2019 Ja zum Vorhaben

Die Kantonsbevölkerung stimmte dem Baukredit von 160 Millionen Franken im Jahr 2019 zu. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 207 Millionen Franken und werden nebst dem Kanton vom Bund (25 Millionen Franken) und von der Universität St.Gallen (20 Millionen Franken) getragen. Im Rahmen des Grundstückverkaufs am Platztor leistet die Stadt St.Gallen einen Standortbeitrag von 2 Millionen Franken.