Häufige Fragen

Platztor

Wie ist der Zeitplan des Campus am Platztor?

Aktuell erarbeitet der Kanton zusammen mit dem Architekten das Vorprojekt. Es ist die Grundlage für das Bauprojekt. Aufgrund der komplexen Aufgabenstellung muss das Projekt in bestimmten Punkten angepasst werden. 2023 sollen die Bewilligungsverfahren mit dem Sondernutzungsplan starten. Nach einem Baustart in 2025 kann das Gebäude im Jahr 2029 in Betrieb genommen werden.

Siehe auch Zeitplan.

Wieso soll die Universität St.Gallen erweitert werden?

Die Universität St.Gallen verzeichnet seit dem Bezug der Campusanlage auf dem Rosenberg in den 1960er-Jahren ein Wachstum der Studierendenzahlen. Die 2011 sanierte und erweiterte Infrastruktur am Standort Rosenberg ist für 5'000 Studierende ausgelegt (ohne Provisorien). Heute besuchen über 9'000 Studierende die HSG. Der Lehrbetrieb kann zurzeit nur mittels Provisorien aufrechterhalten werden. Die HSG muss zur Wahrung der akademischen Qualitätsstandards für den heute in Provisorien abgedeckten Bedarf sowie für das künftige Wachstum definitive Lösungen finden.

Besonders dringlich ist eine Erweiterung des Lehrraums. Dabei besteht nicht nur ein Bedarf für eine quantitative Erweiterung, sondern auch für eine qualitative Ergänzung, um neuen Lehr- und Lernformen gerecht zu werden. Im Vordergrund steht vor allem der Bedarf an Lehrraum für die gewachsene Studierendenzahl mit einer Kapazitätserweiterung für 3'000 Studierende. Des Weiteren besteht aufgrund des Wachstums Bedarf im Bereich der flankierenden Angebote für Studierende und Mitarbeitende wie Verpflegung, Sport oder Räumlichkeiten für das studentische Engagement. Zudem sind mehr studentischen Lern- und Arbeitsplätze notwendig. Dabei sind neue Lern- und Arbeitsformen zu berücksichtigen.

Im Bereich der Forschung soll das Raumangebot auf wenige, dafür grössere und nutzungsgerechte Liegenschaften reduziert werden. Als bereits bestehendes Modell dafür kann das Zentrale Institutsgebäude (ZIG) neben der Helvetia betrachtet werden, in dem mehrere Institute untergebracht sind. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit, verbessert die Reaktionsfähigkeit bei Bedarfsänderungen, bietet mehr Flexibilität bei der Raumgestaltung und fördert den Austausch zwischen den Forschenden über die Institute hinweg. Zudem beteiligt sich der Bund im Rahmen der öffentlichen Grundfinanzierung an der Miete von grossen Mietobjekten (jedoch nicht an kleinen Mietliegenschaften). Eine Konzentration der Immobilien erlaubt es, dass für Büroräume genutzter Wohnraum im Quartier freigegeben werden kann.

Wieso ist das Areal Platztor der ideale Standort?

Die Liegenschaften der HSG sollen untereinander innert 15 Gehminuten erreichbar sein. Dies ermöglicht den Wechsel zwischen den Vorlesungen sowie ein Lehrangebot, das disziplinübergreifend ist und auch den Austausch mit der Forschung fördert. Ein Neubau am Standort Platztor ist eine wichtige Investition in den Bildungsstandort St.Gallen sowie als Stadtentwicklungsprojekt zu sehen. Des Weiteren ermöglicht der Neubau eine weitere Annäherung von Stadt und Universität. Nicht zuletzt werden durch einen Neubau in der Stadt die Quartiere Rotmonten und Rosenberg hinsichtlich des Verkehrsaufkommens entlastet. Ziel der Erweiterung der Universität ist es, das Raumangebot der HSG in wenigen, aber dafür grösseren Liegenschaften zu konzentrieren. Dies führt wiederum zu einer Entlastung im Quartier.

Die HSG nutzt derzeit Wohnraum und Provisorien im Gebiet Rotmonten/Rosenberg. Wird dieser nach der Realisierung der Universität am Platztor frei?
Um den Platzbedarf bis zur Erstellung des Campus Platztor decken zu können, ist die HSG auf den Betrieb von Provisorien und die Miete von Liegenschaften angewiesen. Dabei verfolgt die Universität seit mehreren Jahren die Strategie, kleinere Einzelobjekte zugunsten von grösseren Liegenschaften abzugeben, um damit den Betrieb kostengünstiger und für die Ansprüche aus Lehre und Forschung besser zu erfüllen. Bei den grösseren Liegenschaften handelt es sich um Geschäftsliegenschaften in Zentrums- oder Bahnhofsnähe.

Die HSG möchte darüber hinaus mit Blick auf das Projekt Platztor Erfahrungen sammeln mit dem Betrieb grösserer Gebäude für Forschung und Lehre ausserhalb des Campus Rosenberg. Im Weiteren trägt die Universität damit dem Bedürfnis Rechnung, für die Bevölkerung spür- und sichtbarer zu werden.

Wie wichtig ist es für die Universität St.Gallen, dass sie sich in der Stadt stärker spürbar machen kann? Die Vision der HSG ist ja ein lebendiger, offener Campus, der voll und ganz in die Stadt integriert sei - wird diese Vision nun Realität?

Der Vision einer integrativen Wirtschaftsuniversität folgend, stellt gerade im digitalen Zeitalter die Stimulation der Präsenz und der Interaktion von Studierenden, Forschenden und Dozierenden für die Universität St.Gallen einen zentralen Leitgedanken dar. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung des Austausches und der Kollaboration. Dies soll auf mehreren Ebenen durch informelle Begegnungs- und Lernzonen, eine hohe Öffentlichkeit, die Ermöglichung von forschungsnahem Lernen sowie die Förderung des studentischen Engagements gewährleistet werden. Eine hohe Nutzungsflexibilität mit Möglichkeiten für überlagernde Nutzungen (Lehre, digitale Prüfungen, Veranstaltungen) ist sicherzustellen. Der Campus soll als ein realer Platz im digitalen Zeitalter, der zu lebenslangem Lernen einlädt und den Rahmen zur Weiterentwicklung gibt, wahrgenommen werden. Ein Ort, an dem Menschen gerne Zeit verbringen, verweilen, lernen, forschen oder arbeiten und der zudem Offenheit und Öffentlichkeit vermittelt.

Die HSG will mit dem neuen Campus Platztor den Austausch mit der Stadtbevölkerung suchen. Welche konkreten Angebote will die HSG für die Öffentlichkeit schaffen?

Via öffentliche Vorlesungen, Dies academicus sowie diversen eigenen Veranstaltungen sowie Partizipation bei anderen Veranstaltungen ist die Universität im Austausch mit der Bevölkerung. Dies soll sich auch in Zukunft nicht ändern. Vielmehr erfolgt eine Ergänzung: Das Universitätsgelände soll ein offener, attraktiver und für die Öffentlichkeit interessanter Raum sein, der jederzeit und gern frequentiert wird. Das neue Areal Platztor soll die transparente, kontaktfreudige Kultur des Universitätsbetriebs im besonderen Mass zeigen. Eine Durchmischung zwischen Studierenden, Mitarbeitenden und Öffentlichkeit soll gefördert werden. Dazu zählen z.B. Verpflegungsangebote in Bistros und Cafés, die auch von der allgemeinen Öffentlichkeit genutzt werden können, aber auch Veranstaltungsangebote für ein breites Publikum. Hier fliessen auch Erfahrungen ein, welche die HSG mit SQUARE macht, ebenso mit der Kinder-Uni und dem öffentlichen Programm. Darüber hinaus dient der Park am Platztor der Naherholung im Quartier.

Im Sinne des bildenden Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft versteht sich die Universität St. Gallen als Ort der Kunst. Die Kunst begleitet und ergänzt die Liegenschaften der Universität als integraler Bestandteil der Architektur und lädt die Öffentlichkeit zur Begegnung ein.

Welches Projekt wird umgesetzt?

Das Projekt «Haus im Park» des Architekturbüros Pascal Flammer Architekten AG aus Zürich hat 2021 den Architekturwettbewerb für sich entschieden. Das Siegerprojekt vereint alle Räume für Lehre, Forschung und Verwaltung in einem Gebäude. Mit seinen grossen Fensterflächen und der vornehmlichen Materialisierung aus Holz wirkt es leicht, offen und einladend. Die publikumsorientierten Nutzungen wie die Cafeteria sind in Richtung Stadtzentrum gerichtet und wirken einladend. Um das Gebäude wird ein grosszügiger Park angelegt, der wie das Gebäude öffentlich zugänglich sein wird. Der Park und die Gastronomieangebote laden die Besucherinnen und Besucher zum Ankommen und Verweilen ein. In den Obergeschossen werden Räume geschaffen, in denen sich Studierende und Dozierende austauschen und begegnen können. Gleichzeitig lässt das Gebäude einen Blick auf die Stadt zu.

Das Siegerprojekt fügt sich sehr gut in das Areal. Es ist kompakt und weist einen relativ kleinen Fussabdruck auf; Mit dem Abrücken von der St.Jakob-Strasse wird ein respektvoller Abstand zur bestehenden Bebauung geschaffen. Das Projekt nimmt sowohl auf das angrenzende Wohnquartier wie auch die wichtige Verkehrsachse Rücksicht.

Aus welchen Materialien besteht der Neubau?

Der Bau wird hauptsächlich aus Holz, Beton und Glas bestehen.

Wie hoch, breit und lang ist das Gebäude?

Das Gebäude ist 25 Meter hoch. Die Länge beträgt 75 bis 80 Meter, die Breite 35 bis 40 Meter.

Wird das ganze Areal benötigt?

Ja, wobei Hochbau nicht das ganze Platztor-Areal einnimmt. Das Gebäude wird von einem grosszügigen Park resp. Garten (zur Böcklinstrasse) umgeben sein.

Wie wird das Gebäude mit Energie versorgt?

Das neue Gebäude wird an das Fernwärmenetz angeschlossen, die Dachfläche wird mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgestattet.

Eine Glasfassade ist nicht wirklich nachhaltig. Warum baut der Kanton mit so viel Glasanteil?

Nachhaltigkeit ist dem Kanton ein grosses Anliegen. Das Gebäude wird so gebaut, dass es dem Standard für nachhaltiges Bauen in der Schweiz SNBS entspricht. So wird das Gebäude zum Beispiel mit erneuerbaren Energien beheizt. Die Fassadenkonstruktion wurde nach dem Architekturwettbewerb weiterbearbeitet. Konkret wurden der Fensteranteil reduziert und die Fassade durch einen baulichen Sonnenschutz in Form von Vordächern und vertikalen Lamellen für den sommerlichen Wärmeschutz ergänzt.

Wie verteilen sich die Studierenden künftig auf die beiden Standorte?

65 % der 9'000 Studierenden kommen am Standort Rosenberg und 35 % am Standort Platztor unter. Von den immatrikulierten Studierenden können nicht alle als aktiv (infolge Auslandsemester usw.) bezeichnet werden. Auch ist die Zahl der maximal gleichzeitig auf dem Campus anwesenden Studierenden weitaus geringer. Die Universität geht davon aus, dass pro Tag und Stunde in der Regel maximal rund 75 % der Studierenden und Mitarbeitenden tatsächlich auf dem Campusgelände sein werden.

Wie bewegen sich die Studierenden zwischen den beiden Campus-Arealen?

Der Fokus bei den Campus-internen Wegen liegt in erster Linie auf dem Fussverkehr. Um eine möglichst direkte Fusswegverbindung zu schaffen, soll eine Verbesserung der bestehenden Treppenanlagen (Dierauertreppe (zwischen Dufour- und Dierauerstrasse) bis in die Müller-Friedberg- und die Böcklinstrasse) geschaffen werden. Damit liesse sich eine wesentliche Netzlücke im St.Galler Treppensystem schliessen. Die Gehzeit zwischen den beiden Standorten würde weniger als 5 Minuten betragen. Eine neue Buslinie zwischen den Standorten ist nicht geplant.

Bekommt der Campus eine eigene Bushaltestelle?

Das Gebiet ist sehr gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Für den Campus Platztor ist keine zusätzliche Bushaltestelle einzuplanen. Die bestehenden Bushaltestellen am Marktplatz/Bohl und Schützengarten befinden sich jedoch in Gehdistanz.

Wie wird die Universität am Platztor an die Altstadt angeschlossen?

Die Anbindung der Universität am Platztor erfolgt sowohl ebenerdig mit einem Fussgängerstreifen über die Torstrasse und die St.Jakob-Strasse unmittelbar am Knoten Platztor, als auch durch die Unterführung von der Goliathgasse direkt auf den Campus der Universität. Die Aufwertung der bestehenden Unterführung ist eingeplant.

Unterführungen sind nicht mehr zeitgemäss. Warum wird der Fuss- und Veloverkehr nicht komplett oberirdisch geführt?

Aufgrund der sehr hohen Verkehrsbelastung am Knoten Platztor/St.Jakob-Strasse und Unterer Graben kann der Fussverkehr nicht vollständig oberirdisch geführt werden. Die Unterführungen sind aus Kapazitätsgründen notwendig.

Wird der Knoten am Unteren Graben umgestaltet?

Die Strassen am Knoten Platztor werden umgestaltet. Zum einen hat die Ausfahrt des Parkhauses UG25 Einfluss auf die Knotengestaltung im Bereich Böcklinstrasse. Zum anderen wird die Grundstücksgrenze des Areals Platztor angepasst, damit genügend Fahrspuren und Baumreihen im Bereich des neuen Uni-Campus Platz finden.

Wie viele Parkplätze gibt es für Velos?

Es wird gesamt 530 Veloabstellplätze geben. 280 sind gedeckt und befinden sich im Erdgeschoss, 250 Plätze befinden sich draussen und sind ungedeckt. Die Zufahrt zu den ins Gebäude integrierten Veloabstellplätzen liegt auf Höhe des Knotens Platztor. Die oberirdischen Veloabstellplätze sind auf die einzelnen Zugänge verteilt.

Wieso gibt es keine öffentlichen Parkplätze am Platztor?

Durch den neuen Campus soll kein zusätzlicher Autoverkehr entstehen. Deshalb wird es nur für den Betrieb 50 Parkplätze geben. Diese Parkplätze sind über eine Zufahrt im Osten des Areals erreichbar. Öffentliche Parkplätze sind in den Parkgaragen UG25 und Brühltor vorhanden.

Wann haben Anwohner:innen die Möglichkeit zur Einflussnahme?

Die Anwohnerschaft kann sich im Mitwirkungsverfahren, das im Mai 2023 startet, einbringen. Weiter besteht die Möglichkeit, währen der öffentlichen Auflage des Planverfahrens sowie des Baubewilligungsverfahrens Einsprache zu erheben.

Wie wird die Anwohnerschaft informiert? Und wann erfolgt die nächste Kommunikation?

Die Quartierbevölkerung wird regelmässig an einem öffentlichen Informationsanlässen informiert (zuletzt am 19. Januar 20223). Der nächste Anlass ist mit dem Start der Mitwirkung im Rahmen des Planverfahrens am 15. Mai vorgesehen. Informationen zum Bauvorhaben sind zudem auf www.hsgbaut.ch zu finden.

Ich bin Anwohnerin oder Anwohner am Platztor und habe ein Anliegen. An wen kann ich mich wenden?

Bitte richten Sie Fragen oder Anliegen an Bitte Javascript aktivieren!.

SQUARE

Was drückt der Name «SQUARE» aus?

SQUARE ist ein öffentlicher Platz, wo sich Menschen treffen und austauschen. Ein Ort für inspirierende Begegnungen und lebhaften Dialog über soziale, disziplinäre und kulturelle Grenzen hinweg. Architektonisch gesehen nimmt der Name zudem die flexible Raumaufteilung auf: Die Grundfläche des Gebäudes gliedert sich in ein Raster aus Quadraten (Squares), die je nach Bedarf kombiniert werden können. Schliesslich ist Square auch die zweite Potenz, was den Anspruch symbolisiert, dass das Gebäude als Multiplikator wirken soll. SQUARE ist ein Ort, der allen Menschen offensteht. Hier wird ein lebhafter Austausch stattfinden.

Wie wird SQUARE als Lernumgebung genutzt?

SQUARE experimentiert mit neuen Formaten des Lernens und Lehrens und bezieht Dozierende mit ein, die sich mit innovativen Formaten bewerben müssen. Neues auszuprobieren, ist hier Programm. Was sich hier bewährt, soll auch anderswo umgesetzt werden – inner- und ausserhalb der HSG.

Dazu kommen aussercurriculare Veranstaltungen, die aber einen engen Bezug zu unserer Lehre haben. Weiter gibt es eine Reihe von Formaten, welche durch die Intendanz geplant und organisiert werden sowie Veranstaltung von Externen, wobei wir auch hier Wert auf innovative Ansätze legen. Alle Veranstalter erhalten Unterstützung durch das Team der Intendanz.

Welche Nutzungen sind spezifisch für dieses Gebäude?

Es bietet innovative, flexibel nutzbare Lernumgebungen, ergänzt mit neuen digitalen Medien und schafft damit den Rahmen für individuell angepasste Settings und lernorientierte, persönliche Begegnung. In Gruppenarbeitsräumen und Arenen werden zukunftsfähige Kompetenzen gefördert, beispielsweise die Stärkung der Sozial- und Technologiekompetenz, die Fähigkeit, Debatten zu führen sowie unternehmerisch und kreativ zu denken.

Wie wurde SQUARE finanziert?

Die HSG hat eine lange Tradition von Förderungen und Schenkungen. SQUARE wurde vollständig dank privater Spenden realisiert. Es wurden keine öffentlichen Mittel dafür eingesetzt. Die HSG Stiftung hat die Finanzierung in ihrem bisher grössten Fundraisingprojekt vollumfänglich über Schenkungen ermöglicht und übergibt SQUARE mit Stolz und Freude zur Nutzung an die Universität St.Gallen.

Wie werden die Spendengelder eingesetzt?

Die HSG Stiftung kann mit den Spendengeldern SQUARE vollständig finanzieren. Die Erstellungs- und Ausstattungskosten betragen 53 Mio. Franken. Um das besondere Potenzial von SQUARE zu realisieren, wurde ein innovatives didaktisches Konzept für die Nutzung entworfen. Die weiteren Spenden werden in den nächsten Jahren dafür und damit für die intendantische Entwicklung, für Inhalte und didaktische Programme eingesetzt. Dafür unterstützt die HSG Stiftung SQUARE mit vorerst weiteren 10 Mio. Franken in den kommenden Jahren.

Sind sämtliche Kosten für den Aufbau durch die HSG Stiftung gedeckt?

Sämtliche Erstellungs- und Ausstattungskosten des SQUARE in der Höhe von 53 Mio. Franken werden von der HSG Stiftung vollumfänglich mittels Spenden getragen.

Wer trägt die Betriebskosten?

Die Betriebskosten werden ab 1.1.2022 von der Universität St.Gallen als Mieterin getragen.

Wem gehört das Gebäude?

Das Gebäude ist im Eigentum der HSG Stiftung. Der Kanton St.Gallen hat der HSG Stiftung ein Baurecht für 40 Jahre erteilt.

Wie sieht die vertragliche Regelung aus?

Es wird von der HSG Stiftung an die Universität St.Gallen vermietet. Das Mietverhältnis ist auf 20 Jahre abgeschlossen. Die Universität kann die Mietdauer um zweimal 10 Jahre verlängern.

Warum baut der Kanton SQUARE nicht selbst?

Dank SQUARE will sich die Universität ein internationales Qualitätsniveau sichern, welches vom Kanton – der für den Campus Platztor und die Sanierung des Bibliotheksgebäudes verantwortlich ist – so nicht finanziert werden könnte. Zudem ermöglichte die private Finanzierung eine zügige Umsetzung und hohe Flexibilität in der späteren Nutzung.

Grundsätzlich kann die öffentliche Finanzierung die Basis des Hochschulbetriebs finanzieren, private Spenden unterstützen die Positionierung der Universität und die Umsetzung von Exzellenzprojekten.

Weshalb wurde kein offener Architekturwettbewerb durchgeführt und hingegen nur ausgewählte Architekturbüros angefragt?

Die Stiftung ist eine private Bauherrin und kann deshalb Wettbewerbe auf Einladung durchführen. Sie wollte eine Auswahl von international und national renommierten Büros für Entwürfe gewinnen. Von den acht Büros, die teilgenommen haben, haben zwei ihre Wurzeln in der Ostschweiz.

Mit Sou Fujimoto Architekten hat ein internationales Architekturbüro den Wettbewerb gewonnen. Inwiefern werden lokale Bauunternehmen bei der Umsetzung berücksichtigt?

Als spezialisierte Wirtschaftsuniversität ist eine überregionale und internationale Ausstrahlung bedeutsam, um aus diesem Wissen und Austausch Nutzen für den Denk- und Arbeitsplatz Schweiz sowie die Region stiften zu können.

65% des Gesamtvolumens der reinen Baukosten konnte an Firmen in der Region Ostschweiz vergeben werden.

Wieso wird anstatt der Sanierung des B-Gebäudes und dem Bau von SQUARE nicht ein neues Gebäude gebaut (also Abbruch B-Gebäude)?

Das Bibliotheksgebäude ist erst dreissig Jahre alt. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre ein Abbruch kaum zu rechtfertigen gewesen. Mit der Instandsetzung kann die Lebenslauer des Gebäudes verlängert werden. Mit dem Bau des SQUARE durch die HSG Stiftung konnte die Universität ihren Bedarf nach einem innovativen Wirkungsraum schnellstmöglich decken.

Der Bau besteht hauptsächlich aus Glasfassaden. Ist das nicht gefährlich für Vögel?

Nein, der Vogelschutz wurde zusammen mit den Spezialisten der Vogelwarte Sempach bereits in der Planung sorgfältig evaluiert und die entsprechenden Massnahmen sind ins Desgin und die Ausführung eingeflossen.

Kunst am Bau ist ein grosses Thema an der Universität St.Gallen. Wie sieht es im SQUARE aus. Gibt es da auch Kunstwerke?

Ja, im Atrium des SQUARE findet das Kunstwerk «Through the forest of thorns, a single path» von Mai-Thu Perret seinen Platz, vor dem SQUARE erhebt sich eine Skulptur von Sir Tony Cragg.

Ist es nicht Aufgabe des Kantons, der HSG den nötigen Raum zur Verfügung zu stellen?

Gemäss Uni-Gesetz muss der Staat der Universität Räume zur Verfügung stellen, sei es als eigene Immobilien oder als Mietobjekte, die sie zur Erfüllung des Leistungsauftrags benötig. Als international führende Wirtschaftsuniversität möchten wir aber nicht nur unseren Leistungsauftrag erfüllen, sondern in wichtigen Bereichen auch international Standards setzen. Das ist auch der Anspruch am SQUARE.

SQUARE, welches im Eigentum der Stiftung ist, wird auf dem Kantonsgelände gebaut. Wie wird dies vertraglich geregelt?

Der Kanton hat der HSG Stiftung ein Baurecht zur Erstellung des Gebäudes eingeräumt.

Wieso muss sich die HSG-Stiftung nicht an das öffentliche Beschaffungsrecht halten? Wird das öffentliche Beschaffungsrecht umgangen?

Die HSG Stiftung ist keine öffentlich-rechtliche Institution und muss sich deshalb nicht an die kantonalen Ausschreibungsvorgaben für öffentliche Bereiche halten. Die HSG Stiftung als private Stiftung untersteht nur dann dem Vergaberecht, wenn Objekte oder Leistungen zu mehr als 50 Prozent der Gesamtkosten mit öffentlichen Geldern subventioniert werden (Art. 8 Abs. 2 Ziff. 2 IVöB) oder wenn der Staat erhebliche Beiträge leistet und die Anwendung des Vergaberechts in der Beitragszusicherung verfügt wird (Art. 2 Abs. 2 des Einführungsgesetzes zur Gesetzgebung über das öffentliche Beschaffungswesen [sGS 841.1]). Weil die HSG Stiftung dem Kanton für das Baurecht eine marktgerechte Entschädigung leistet, erhält sie keine Beiträge der öffentlichen Hand. Im Rahmen der späteren Nutzung durch die Universität wird klar festgehalten, dass die HSG Stiftung Eigentümerin bzw. Vermieterin des SQUARE ist und die Universität nicht den ganzen Betrieb des Gebäudes inkl. Eigentümerunterhalt etc., übernimmt.

Wie sieht die Ökobilanz des Baus aus?

Das Gebäude berücksichtigt das Prinzip der der nachhaltigen Energieversorgung über die Nutzung der Umgebungswärme und wird über 65 Erdsonden mit je 200m Tiefe sowie eine Wärmepumpe beheizt und gekühlt. Die Wärmepumpe deckt den gleichzeitigen Heiz- und Kühlbetrieb für das komplexe Glasgebäude ab. Dabei kommen hochleistungsfähige Heiz- und Kühldecken zum Einsatz, welche auch das Luftverteilsystem integrieren.

Zudem hilft die installierte Photovoltaikanlage, die CO₂-Emissionen gegenüber dem konventionellen Strommix weiter abzusenken. Insbesondere vorteilhaft ist die Stromerzeugung im Sommer, wenn der reichlich produzierte Strom zur Kühlung eingesetzt wird.

Rund die Hälfte der insgesamt 6000m3 Beton, die im SQUARE verbaut wurden, ist Recycling-Beton. Der neuartige Beton ersetzt natürlichen Kies mit rezyklierter Gesteinskörnung aus der Region. Zudem beinhaltet er den europaweit ersten und einzigen ressourcenschonenden Zement mit Mischgranulat aus Rückbauten, womit der Baustoffkreislauf geschlossen wird. Zudem spielt Regionalität eine wichtige Rolle: Der Baustoff wird ab dem nur 3 Kilometer entfernten Holcim Betonwerk in St.Gallen geliefert.

Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt ist ausserdem das Hohlkörpersystem: Rund 900 bis 1200 Hohlkörper pro Stock werden direkt in den Decken eingegossen, was die benötigte Betonmasse um rund 17 Prozent und den Primärenergiebedarf um bis zu 22% Prozent reduziert sowie darüber hinaus das Erdbebenverhalten des Gebäudes begünstigt.

Inwiefern tangiert das Gebäude die umliegenden Häuser an der Guisanstrasse?

Eine optimale Einbettung ins Quartier war uns wichtig. Nur ein sehr kleiner Teil des Gebäudes (10x10 Meter) erreicht die maximale Höhe von 18.5 Metern (im Gebäudemittelpunkt).

Kam es zu Einsprachen und wie ging die HSG-Stiftung bei der Lösungsfindung vor?

Die HSG Stiftung und die Universität St.Gallen haben seit Beginn eine proaktive und transparente Kommunikation gewählt und behalten diese auch bei. Beide suchen regelmässig und den Austausch und Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohner und dem Quartier. Es kam zu einzelnen Einsprachen, die im gegenseitigen Dialog einvernehmlich bereinigt werden konnten.

Hat die HSG-Stiftung die Anwohner der tangierten Häuser finanziell entschädigt?

SQUARE bietet als Begegnungsstätte mit einem abwechslungsreichen Programm und einem gastronomischen Angebot einen Mehrwert für das Quartier. Anwohnerinnen und Anwohner werden finanziell nicht entschädigt.




Teilsanierung Bibliotheksgebäude


Das Bibliotheksgebäude wurde für 3500 Studierende gebaut und wird nun saniert. Weshalb wird die Bibliothek nicht ausgebaut?

Es wurden verschiedene Varianten geprüft – unter anderem auch der Ausbau der Bibliothek. Die Fachleute kamen zum Schluss, dass ein vom Bibliotheksgebäude separierter Bau für die künftige Entwicklungszweck dienlicher sei – gerade mit Blick auf die Anforderungen hinsichtlich Flexibilität des Lehrens und Lernens. Hierfür wurde SQUARE errichtet.